„Schön
ist es hier. Wahrlich schön. Findest du nicht auch?“ Sie antwortet
ihm nicht. „Ich finde, es ist wahrlich idyllisch. Dort hinten
spiegelt sich der Mond, er strahlt wirklich schön heute Nacht.
Findest du nicht auch?“ Wieder antwortet ihm nur das Schweigen.
„Ich finde, es hat etwas Magisches, gar erfüllendes, dem Meer zu
lauschen. Wie die Wellen heranrollen und sich dann am Strand brechen.
Die Wellen sind ja auch nicht hoch, wären sie höher, wir würden
nicht hier sitzen, nicht wahr?“ Er muss lachen, sie schweigt.
„Weißt du, dass ich ein ausgesprochen talentierter Schwimmer und
gutaussehender Surfer bin? Du hättest mich mal sehen sollen…“ Er
verfällt kurz in Schweigen, guckt zu Boden. „Wenn dir kalt ist,
musst du es mir sagen. Ich kann dir zwar nicht meine Jacke geben,
dann wäre mir ja selbst kalt, das versteht du sicher, aber mir fällt
schon etwas ein.“ Doch sie sagt nichts. Während er dort mit
angezogenen Beinen im Sand sitzt, zuckt seine Hand hin und her.
„Weißt du, so geht das nicht. Ich kann nicht die ganze Zeit
alleine reden. Sag doch auch mal was. Das wird bestimmt lustig.“
Sie antwortet nicht, er nickt. Nickt immer heftiger, sagt nur: „Ja.“
Er guckt von links nach rechts und wieder zurück. Seine Hand zuckt
wieder. „W-w-weißt du, was ich für dich empfinde? Es bedeutet mir
so viel, dass du hier mit mir bist. Ja, das macht dich zu etwas ganz
Besonderem.“ Er ist still, wartet auf eine Antwort. „Oh, gucke
mal, wie schön die Sterne leuchten! Ich wette sie leuchten nur für
uns.“ Doch sie sieht nicht hin, schweigt weiter. „Mädchen und
ich, Frauen und ich, das hat noch nie so gut gepasst, weißt du?
Keine hat bisher gesehen, was ich für ein netter Typ bin,
wahrscheinlich haben sie mich einfach nicht verdient. Nein, sag jetzt
nichts, sie konnten mir noch nie wehtun. Tief in mir wusste ich schon
immer, dass es eine geben wird, die mich wertschätzt.“ Er nickt
wie zur Bestätigung, doch von ihr kommt keine Antwort, sie schweigt.
„Du bist diejenige, da bin ich mir ganz sicher. Ja, ja, ja, so muss
es sein! Dass du und ich, wir, jetzt hier sind, hier! Am Strand! Das,
das ist Zeichen, weißt du? Der Mond scheint so hell, die Sterne
strahlen und das Meer, es klingt wundervoll.“ Er wartet, sie
schweigt. Seine Hand rutscht vom Knie auf den Sand. Tastet sich zu
ihrer Hand. Ergreift sie. „Deine Hand, sie ist ja ganz kalt! Du
Dummerchen, warum sagst du denn nichts? Ich rede und rede und rede
mit dir, doch du sagst nichts.“ Als sie wieder nicht antwortet,
dreht er sich zu ihr um, sieht sie direkt an. „Deine Haut, sie ist
ganz bleich! Geht es dir nicht gut? Kalt und bleich, warum schweigst
du? Seit vorhin hast du nichts gesagt, warum schweigst du? Ich habe
getan, was ich konnte, warum siehst du mich so anklagend an? Du bist
wieder sauber, was willst du noch?“ Doch sie schweigt. Sie schweigt
und sieht ihn nicht an. Er versucht ihre Hand zu öffnen, die sie zu
einer Faust geballt hat. Doch die Finger lassen sich nicht bewegen.
Sie sind schon lange kalt.
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