Donnerstag, 3. September 2015

Lebenswege, Part I

Ich gehe eine Straße entlang. Hier sehe ich ein bekanntes Gesicht, dort höre ich einen Namen. Überall stehen die Menschen, sehen nach links, blicken nach rechts. Manche mustern den Boden, andere schauen in den Himmel. Einige grüßen mich, andere ignorieren mich. Wenige laufen mir hinterher, um ausführlich mit mir zu sprechen. Ich treffe einen alten Freund, den ich lange nicht mehr sah. Ich grüße ihn, doch er kennt nicht mal mehr meinen Namen.
So geht es tagein, tagaus. Tag für Tag gehe ich diese Straße entlang, meistens sehe ich dieselben Menschen, manchmal kommen auch neue hinzu. Es sind eigentlich immer dieselben, mit denen ich rede, dieselben, die ich grüße, dieselben, die mich bereits vergessen haben.
Ich mache mir keine Illusion, als ich selbst anhalte, und das Geschehen betrachte: Morgen werde ich den einen oder anderen auch schon vergessen haben.

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