Es gab einmal einen jungen Erwachsenen,
der das Segeln über alles liebte und vor keiner Herausforderung
zurückschreckte.
Doch es kam der Moment, der früher
oder später immer kommen musste: Der junge Mann segelte eine
Strecke, die er zu kennen dachte, und wurde von der rauen See
überrascht, die ihn kurze Zeit später fast kentern ließ. Er fühlte
sich ausgeliefert und entkam den Unheil nur knapp. Als er im sicheren
Hafen ankam, war er vollkommen außer Atem, denn so eine Situation
hatte er vorher noch nicht erlebt. Natürlich waren ihm die Risiken
gewusst gewesen, sein Mentor hatte ihn gewarnt, dass es so kommen
könnte, er hatte sogar versucht seine Warnung zu berücksichtigen,
und doch wäre beinahe genau das passiert, wovor er gewarnt worden
war. Es erschütterte ihn und nahm ihm für eine Zeit jegliche
Selbstsicherheit. Seine Kameraden und Mentoren hatten ihn ermutigt
und spekuliert, er würde sich bald wieder an neue Herausforderungen
herantrauen. Doch es dauerte, bis er sich wieder
bereit fühlte.
Während seine Kameraden neue Gewässer
ausprobierten und dabei teilweise kläglich scheiterten, widmete er
sich bekannten und ruhigen Gefilden. Er probierte nichts aus, denn er
war überzeugt, dass er auch dort genug Erfahrungen würde sammeln
können, denn er wusste, dass er erst einmal seine Selbstsicherheit
zurückerlangen musste. Doch mit der Zeit erkannte er, dass ihm die
Herausforderung fehlte, dass er sich wieder an Neues herantasten
wollte. Und so geschah es, dass er beim Segeln eine neue Strecke
ausprobierte, die ihn vor neue Herausforderungen stellte, welche er
gut meisterte. Er fand wieder mehr zu seinem alten Mut. Segeln war
nicht mehr nur eine Routine, es machte ihm wieder mehr und mehr Spaß.
Doch er erkannte, dass er sich der Route, an der er scheiterte, noch
einmal würde stellen müssen, um nicht mehr nur ein Schatten seiner
Selbst zu sein. Wieder und wieder weckte ihn die Route aus seinem
Träumen, sein Scheitern verfolgte ihn.
Also stellte er sich seiner Angst, die
bisher über ihn lachte. Er war wieder und wieder über sich
hinausgewachsen und auch dieses Mal würde er es schaffen.
Er schnappte sich sein Boot, machte die
Leinen los, fuhr hinaus auf das unruhige Meer, weiter, immer weiter,
bis er die Stelle erreichte, an der er gescheitert war. Auf einmal
erinnerte er sich besser an das, was damals passiert war, die Angst
überfiel ihn. Doch er war bereit. Er machte weiter, umfuhr die
schwierigen Stellen und erkannte, dass er es damals nicht hätte
besser machen können. Dies war eine schwierige Stelle, an der selbst
einige gescheitert wären, die weitaus mehr Erfahrung hatten als er,
denn er hatte sich nie Illusionen hingeben: Er war ambitioniert, ja,
aber er war nicht perfekt, er war, wenn man ihn mit anderen verglich,
irgendwie immer noch eine Art Anfänger. Als er die schwierigen
Stellen hinter sich hatte, ließ er sich treiben und atmete
erleichtert aus. Auf einmal fühlte er sich wie besser.
Als er die nächsten Tage den Hafen
verließ, merkte er, wie die Leichtigkeit und das Selbstbewusstsein,
die er so lange vermisst hatte, zurückkehrten. Ja, es hatte ihm viel
Spaß gemacht, aber so war es unbeschreiblich schön. Es fühlte sich
fast so an, als hätte er vergessen gehabt, wie schön das Segeln
wirklich sein kann.
Er lächelte. Es würden neue Gefahren
und Herausforderungen auf ihn zukommen, doch auch sie würde er
meistern. Er hatte sich seiner größten Angst, die ihn so lange
verfolgt hatte, gestellt, seinen Dämonen besiegt. Er hatte das
Gefühl, endlich wieder er selbst und nicht mehr nur sein Schatten zu
sein.
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